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Administrator (jjsa) on 12.7.2022

Angehenden Arzt

Hinter jedem Schicksal steht ein Mensch

Laurenz Sperber, 12. Juli 2022 Instagram

„Es ist niemals Lupus“. Ein Satz, der mich geprägt hat und den vielleicht einige von euch in der Serie „Dr. House“ schon sehr häufig gehört haben. Ein Satz, der mich auf den Weg gebracht hat, den ich heute eingeschlagen habe.

Mein Name ist Laurenz Sperber und ich studiere derzeit an der Universität zu Köln im 3. Semester Medizin. Jetzt denken sicher einige:

„Drittes Semester? Der studiert ja noch mindestens genauso lange wie Ich schon auf der Suche nach einer Diagnose bin, oder wie lange ich die Diagnose schon habe.“

Das mag wohl richtig sein, nur habe ich selbst schon eine Odyssee mitgemacht, die mich zu meinem Traum, Arzt zu werden, geführt hat. Ein Studium der Zahnmedizin, eine Ausbildung als Krankenpfleger und meine Arbeit in Afrika, die mich geprägt hat.

Doch haben mich nicht die schlimmen Diagnosen, die Umstände oder spannenden Therapien nachhaltig geprägt, sondern die Schicksale.

Da wo sich die Ärzte den Kopf zerbrochen haben, gar die Patienten erst mal psychosomatisch abchecken lassen und da, wo nur einige wenige sich auskennen. Genau da sehe ich eine nicht nur persönliche, sondern gesellschaftliche Relevanz etwas zu ändern.

Es ist wichtig zu sehen, dass hinter einem Morbus XY nicht nur eine Erkrankung steht, mit der man kein Geld verdienen kann, sondern ein Mensch. Ein Mensch, der neben den ganzen Volksleiden wie Hypertonie, Diabetes Mellitus und Herzinfarkt eine ebenso adäquate Versorgung erhalten sollte. Und dass es Ärzte gibt, die für ebendiese Menschen da sind, ihnen als Wegbereiter zur Seite stehen und ein offenes Ohr haben.

Eben nicht so wie Doktor House, der gereizt, genervt und vom Ego getrieben „Herumdoktort“, sondern emphatisch dem Menschen zuhört und vielleicht auch mal, durch ein paar Minuten mehr Zeit und durch kramen im verstaubten Unistoff, doch noch eine Idee hat. Wir brauchen Menschen in der Medizin, die das Individuum sehen und die individuelle Idee der Behandlung. Eine Leitlinie gibt Sicherheit im Umgang mit Erkrankungen, wird aber nie den richtigen Umgang mit einem Menschen lehren.

Und so möchte Ich mich dafür einsetzen im Austausch zu bleiben. Ich möchte in den Austausch mit jedem einzelnen, um zu wachsen, die Puste zu behalten in einem System, welches von Zeitdruck und DRGs reglementiert ist. Ich möchte meinen vielleicht etwas naiven Ethos behalten und genau Leuten wie euch eine Perspektive in perspektivlosen Zeiten geben und Flagge bekennen.

Hier ist jemand, der sich schon von Anfang des Studiums an, genau um solche Dinge Gedanken macht. Gedanken um seltene Erkrankungen. Den Ich würde sagen jeder Mensch ist einzigartig. Egal ob seine Diagnose bereits eine Milliarde Mal gestellt wurde oder erst drei Mal in der Geschichte der Medizin. Ihr seid viele und ich freue mich über jede Rückmeldung.

Ich freue mich auf Resonanz und Ich freue mich vielleicht den ein oder anderen mit meinen Worten zu ermutigen.

Mediziner und Patienten sollen, müssen gar zusammenarbeiten, als eine Einheit.

Gruß Laurenz  

 

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