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Gastbeiträge

Administrator (jjsa) on 18.9.2019

Daniela Köhrer, 18.09.2019, naturgefluester.blog

Nichts hören, Nichts sehen, Nichts sprechen…….

Daniela Köhrer, 18.09.2019, naturgefluester.blog

Für einige Tage war ich von der Bildfläche verschwunden, habe nichts mehr geschrieben, noch nicht einmal mehr meinen täglichen Post auf Instagram. Wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr sprechen…für mich persönlich ziemlich frustrierend, denn das „ Nicht- Schreiben“, der Rückzug aus der Öffentlichkeit, bildet meinen körperlichen Zustand ab…die Tatsache, dass das kleine bisschen Alltag, das sich noch mein Leben nennt, mir das letzte Quäntchen der Energie beraubt, die mir der „ Wolf“ noch übrig lässt….

Ich möchte hier wirklich niemanden mit der Aufzählung meiner Beschwerden zu Tode langweilen, weshalb an dieser Stelle nur gesagt sei: „ Leben geht definitiv anders „

Ja, die Einschränkungen machen mir zu schaffen, oftmals sehr viel mehr als ich nach außen hin durchblicken lasse. Und nicht nur mir, sondern auch meiner Familie und es  gilt sich die Frage zu stellen, wie lange wir allesamt diesen Zustand noch ertragen können, ohne daran zu zerbrechen.

Und Hilfe?…Die ist leider wieder mal nicht in Sicht. Und zwar nicht, weil sie es nicht geben würde, sondern weil sich niemand ernsthaft mit mir und meiner Krankengeschichte auseinandersetzt…

Unglaublich?…Das kann nicht wahr sein, oder? Doch ist es !!!! Und dieser Mangel an Auseinandersetzung, welcher zwingend erforderlich wäre, um zu einer exakten Diagnose und einer adäquaten Behandlung zu gelangen, betrifft nicht nur mich. Nein, sie betrifft jeden der in irgendeiner Form in das derzeitige Gesundheitswesen involviert ist…

Patienten, weil sie regelrecht um ihr Leben zu fürchten haben und Ärzte, weil sie tagtäglich dem seelischen Horror ausgesetzt sind , entweder sich selbst oder ihre Patienten zu schädigen…

Und das Resultat der Misere? …Alle schauen weg, verschließen fest die Augen davor was geschieht, oder besser gesagt davor was NICHT geschieht.  Zumindest erlebe ich dies in meiner derzeitigen Situation so. Wir alle machen innerlich „ dicht“, verschließen uns,  weil das was wir sehen, wenn wir die Augen denn tatsächlich öffnen, so unerträglich , ja so verheerend ist, dass es fast nicht mehr auszuhalten ist…

Wir? Ja, ich sage an dieser Stelle bewusst WIR, denn ich meine WIR…Ja, ich meine auch mich, denn auch ich verschließe immer wieder die Augen, spreche nicht aus was eigentlich ausgesprochen werden müsste. Dulde die Augenwischerei, die mir entgegengebracht wird. Dulde es, dass das „Deckmäntelchen des Schweigens“ darüber gelegt wird, dass es unser Gesundheitssystem zu Wege gebracht hat Diagnose und Behandlung über viele Jahre hinweg zu verschleppen …Ja, WIR alle schweigen…meine Ärzte aus Angst ich könnte anklagend den Zeigefinger erheben. Und ich aus Angst man könnte mich vollends im Stich lassen, mir den letzten Rest an medizinischer Fürsorge entziehen..dann wenn ich die Wahrheit sage. Ein System, zementiert aus den Ängsten, um die eigene Existenz. Aus Ängsten um das eigene Dasein,  die alle Beteiligten in unterschiedlichen Variationen haben.

Und dann erreichte mich durch einen lieben Freund, mit dem ich gemeinsam an unserer Patienteninitiative  https://waisen-der-medizin.de  arbeite, ein Artikel, den ich Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte:

https://mobil.stern.de/gesundheit/aerzte-appell-im-stern–die-titelgeschichte-zum-nachlesen-8902860.html

Ja, dieser Artikel hat mir wieder einmal die Augen geöffnet, mich sehen lassen, was ich ohnehin schon wusste, was ich jedoch oft nicht ansehen will. Hat mir in´s Bewusstsein gerufen, was ich immer wieder zur Seite dränge, da ich mich durch die Situation, die dieser Artikel beschreibt, in einem Maß bedroht fühle, dass es schier gar unerträglich ist..

Mehr als deutlich wurde mir bewusst , dass es gilt das Schweigen zu brechen, dass ICH das Schweigen brechen muss und dass künftig in allen meinen Gesprächen , die ich mit meinen Ärzten führe, die Karten offen auf den Tisch müssen…

Nicht um anzuklagen, nicht um die Spaltung zwischen Ärzten und Patienten zu fördern. Nein, ganz im Gegenteil, um Gemeinsamkeit zu fördern. Es hilft nicht wenn wir das was geschieht verschweigen. Schweigen zerstört lediglich das gegenseitige Vertrauen. Denn Vertrauen, sowie eine für beide Seiten bereichernde Kommunikation kann nur dort stattfinden, wo die Wahrheit ausgesprochen wird.

Ja,  die Misstände müssen für alle Beteiligten sichtbar gemacht werden. Es muss deutlich werden, dass wir alle gleichermaßen betroffen sind. Denn nur dort wo wir gemeinsam hinsehen, dort wo Ärzte und Patienten Hand in Hand gehen, besteht eine reelle Chance echte Lösungen zu finden… Lösungen die schlussendlich uns allen zu Gute kommen werden…

Ich hoffe inständig darauf, dass mich der Mut in den anstehenden Gesprächen die Wahrheit auszusprechen von nun an nicht mehr verlassen wird…

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